CP 171

Da kommt Jesus, der Mann aus Nazareth, in das hügelige Gebiet von Galiläa und fängt an zu predigen. Bislang kennen ihn wenige. Was hat er mehr zu sagen, als so mancher herumziehende Rabbi (jüdischer Lehrer) in diesen Tagen? Er predigt eine Botschaft von einem Königreich Gottes auf der ganzen Erde. Gott soll regieren! Dann gibt es endlich den Frieden auf der Erde, keine Kriege, keine Ungerechtigkeit mehr! Und Jesus predigt, dass dieses Reich Gottes schon nahe gekommen ist. Es dauert also nicht mehr lange, sagt er. Wer ihm länger zuhört, erfährt, dass Jesus selbst regieren wird. Er selbst ist Gott – Mensch gewordener Gott. Warum nimmt Gott, der Ewige, der Schöpfer, eine menschliche Gestalt an und kommt auf die Erde? Die Antwort gibt er durch seine Aufforderung zur Umkehr und zum Glauben:

Wir Menschen sind vollkommen aus der Schöpferhand Gottes hervorgegangen. Gott sah nach der Erschaffung des Menschen, dass alles sehr gut war. Doch Gott hatte den Menschen nicht als Roboter oder Marionette erschaffen sondern mit einer Entscheidungskompetenz. Die Menschen sollten ihn, ihren Schöpfer als Autorität anerkennen, ihn lieben für alles Gute, das er ihnen gegeben hatte und ihm dienen. Doch es sollte eine freiwillige Entscheidung sein. Daher gab Gott dem Menschen ein einziges Gebot, nämlich, nicht von dem Baum der Erkenntnis zu essen. Doch der Mensch ließ sich verführen und glaubte dem Feind Gottes mehr als Gott selbst. Er bildete sich ein eigenes Urteil über Gottes Gebot, handelte dagegen und sagte sich damit los von Gott.

Seit diesem Zeitpunkt ist die Menschheit auf dem Weg weg von Gott. Wir Menschen meinen, bestens ohne ihn auszukommen. Doch wir müssen umkehren zu ihm. Er fordert uns auf, einzusehen, dass es falsch ist, gegen seine Gebote zu handeln, seine Ehre mit Füßen zu treten und ihn zu behandeln, als existiere er nicht. Und das Umkehren lohnt sich, denn das ist mit dem Evangelium verbunden.

Von uns aus kommen wir nicht einfach mal eben so zurück zu Gott. Denn Gott ist heilig, d. h., er kann nichts Böses (die Bibel nennt das Böse Sünde) in seiner Gegenwart ertragen. Ja, er kann Ungerechtigkeit und Sünde noch nicht einmal ansehen. Und Gott ist gerecht, d. h., jedes Böse muss gesühnt werden, jede Schuld muss bezahlt werden. Doch das können wir nicht von uns aus, weil alles, was wir Gott als Bezahlung anbieten möchten, mit unserer Sünde beschmutzt ist.

Doch Gott ist nicht nur durch Heiligkeit und Gerechtigkeit gekennzeichnet, sondern auch durch Liebe. Gott hat uns Menschen lieb, egal, wieviel Böses in unserem Leben ist, egal, was wir alles angestellt haben. Er hat den Weg zu sich selbst von seiner Seite aus gebaut. Er hat seinen Sohn auf die Erde gesandt. Jesus Christus hat hier auf der Erde nichts Böses getan, keine einzige Sünde. Damit hat er sich als der erwiesen, der für andere Menschen die Schuld bezahlen kann. Das hat er getan, als er am Kreuz dort auf dem Richtplatz Golgatha vor den Toren Jerusalems in den Tod gegangen ist. Dort ist er Stellvertreter geworden für alle, die zu Gott zurück möchten. Wenn wir nun unsere Sünden bereuen, sie in einem einfachen Gebet Gott bekennen, vergibt uns Gott alle Schuld.

Jesus hat den Weg frei gemacht zu Gott. Ich darf ihn gehen. Ich darf umkehren zu Gott und an das Evangelium glauben, an Jesus, der für mich gestorben ist – aus Liebe zu mir.